
Markt- und Ernteberichte Juli 2023
Nach einer schwierigen Anbausaison und nervösen Märkten im Jahr 2022 konnten wir für die neue Saison in den Verträgen mit unseren Landwirten eine Einigung erzielen, was für einige Kulturpflanzen jedoch eine Rohstoffpreiserhöhung von bis zu 40 % bedeutet. Wir konnten den Großteil der benötigten Flächen unter Vertrag nehmen und richten den Blick jetzt auf eine neue Saison, die erneut einige wetterbedingte Herausforderungen mit sich bringt ...
Aufgrund der anhaltenden Regenfälle in Nordeuropa zu Beginn des Frühjahrs wurden die Pflanzen verzögert gesät, gepflanzt und ausgebracht, weshalb sie empfindlicher auf die sommerliche Hitze und Trockenheit reagieren werden, was das Risiko von Produktionsverlusten erhöht. Der anhaltende Nordostwind und die hohen Temperaturen trocknen die Böden zudem sehr schnell aus. Die Landwirte müssen intensiv bewässern, um den fehlenden Niederschlag auszugleichen.

Ein bedeutender Teil des Frühlingsspinats (bis zu 25 %) musste aufgrund der anhaltenden Regenfälle bereits abgeschrieben werden. Auch die weiteren Aussichten für den Frühlingsspinat sind aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht gut. Nach einem äußerst schnellen Kulturwechsel starten wir nachfrageorientiert in die Saison, da die Lager aufgestockt werden mussten.

Das Drillen der grünen Erbsen erfolgte spät. Mit der Ernte der ersten gedrillten Erbsen wurde zwar Mitte Juni begonnen, aber die Volumina werden sehr unterschiedlich ausfallen. Erbsen erreichen innerhalb von nur 48 Stunden ihre optimale Reife. Die Ernte erfolgte daher rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass die Erbsen in der richtigen Qualität in unsere Werke kommen und innerhalb von 90 bis 180 Minuten eingefroren werden können. Auch bei anderen Kulturen wie Karotten und Blumenkohl ist es zu großen Verzögerungen gekommen. Südeuropa verzeichnete aufgrund des außergewöhnlich trockenen und warmen Winters stark anomale Bodenfeuchtigkeiten und Flusspegel. In Spanien und Portugal fiel seit Jahresbeginn fast kein Regen. Hinzu kam eine sehr außergewöhnliche Hitzewelle Ende April.
Dank Bewässerungsmaßnahmen konnten auch unter diesen Bedingungen die meisten Pflanzungen erfolgen, allerdings waren die Landwirte in Sorge, ob das Wasser bis Ende der Saison reichen wird. Derzeit sieht es jedoch danach aus, als ob es in den Reservoirs genügend Wasser gibt. Im Süden sind die meisten Kulturen ausgebracht, und die Erbsenernte startete mit variablen Ergebnissen. Nach zwei schwierigen Jahren für den Brokkoli fallen die Frühjahrserträge zu Beginn dieser Saison relativ normal aus.

Nach dem extrem heißen und trockenen Wetter im April waren die Witterungsbedingungen dann im Mai und Anfang Juni milder – was uns positive Ausblicke für die Sommerkulturen beschert. Die Betriebsmittel wie Düngemittel und die Energiekosten fielen auf ein für Landwirte akzeptableres Niveau, was sehr positiv zu werten ist.